Der statistische Familienbericht 2021 des Bundesamtes für Statistik gibt Einblicke in die Familienstrukturen der Schweiz. Etwa ein Drittel der Haushalte hat Kinder unter 25 Jahren, wobei die Mehrheit mit beiden Eltern lebt. Allerdings sind 13% in Haushalten mit nur einem Elternteil und 6% in Patchworkfamilien zu Hause. Trotz staatlicher Unterstützung sind Einelternhaushalte öfter von Armut betroffen und haben ein tieferes Wohlbefinden.
Die Präsenz von Kindern beeinflusst den Beschäftigungsgrad der Eltern deutlich. 78% der berufstätigen Mütter arbeiten Teilzeit. Bei kinderlosen Frauen, die in Partnerschaft leben sind dies 40%. Bei alleinlebenden Frauen sinkt der Anteil auf 31%. Männer, insbesondere Väter, arbeiten seltener Teilzeit, nur 12% tun dies.
In Paarhaushalten mit Kleinkindern zeigt sich eine Diskrepanz zwischen Idealvorstellungen und Realität bei der Arbeitsteilung. Obwohl 46% sich eine Teilzeitarbeit beider Eltern wünschen, praktizieren nur 10% dies tatsächlich. Das gängige Modell ist „Vater Vollzeit und Mutter Teilzeit“ bei 49% der Paare.
Die Schweiz übertrifft den europäischen Durchschnitt in der Betreuung von Kindern durch Grosseltern. Etwa ein Drittel der Kinder unter drei Jahren nutzt formelle Betreuung, während 40% ausschliesslich von Grosseltern oder anderen Privatpersonen betreut werden.
Einelternhaushalte kämpfen oft finanziell, wobei 21% auf Sozialhilfe angewiesen sind. Ihre familiäre Situation beeinflusst auch das Wohlbefinden, und sie sind weniger zufrieden mit Leben und Gesundheit im Vergleich zu Paaren.
Ein interessanter Aspekt des Berichts ist die informelle Unterstützung zwischen Generationen. Etwa 18% der Menschen im Alter von 25 bis 80 Jahren helfen regelmässig gesundheitlich eingeschränkten Personen in ihrem Umfeld, wobei Frauen etwas häufiger als Männer engagiert sind. Die Art der Unterstützung variiert je nach Altersgruppe.